Ich habe ein paar Kapitel meiner ersten Geschichte geschrieben, und wie zu erwarten war, bin ich auf das ein oder andere Schlagloch gestoßen. Natürlich kann man sich leicht denken, dass der Weg eine neue Fähigkeit zu lernen steinig und uneben ist, insbesondere dann, wenn einen niemand bei der Hand nimmt und ein Stückchen des Weges mit geht.
Um ganz offen zu sein, betrachte ich das selbst aber als Ausrede, auch wenn der Inhalt dieser Ausrede sehr valide ist: Heute kann man mit wenig Anstrengung überall Mentoren und Vorbilder finden, die im Detail erklären, wie sie ihre Reise begonnen haben und wie es läuft.
Auf diese Weise habe ich Messerschmieden, inklusive dem Schmieden von San-Mai und Damast (der Interessierte wird hier selbst die Suchmaschine seiner Wahl bemühen müssen) gelernt, indem ich gute Bücher gekauft und Youtube-Kanäle verfolgt habe.
Wie viel schneller oder besser hätte ich dieses Handwerk lernen können, wenn ich einen Lehrer, einen Meister, gehabt hätte? Schneller, auf jeden Fall. Von den 4 Jahren, die ich investiert habe, hätte ich mir vermutlich zwei Jahre sparen können. Aber c’est la vie.
Zurück zum Schreiben von Geschichten.
Sicherlich gibt es Programm, Studiengänge und ähnliches, die einen ein Stück des Weges auf der Reise zur guten Prosa begleiten können. Ich sehe das ganze aber recht pragmatisch: Das Programm zwingt einen dazu, zu schreiben. Regelmäßig. Und das kann ich auch selbst!
Was ich aber nicht selbst kann, ist mir und meinen Texten angemessenes Feedback zuteilwerden zu lassen. Ich kann schlichtweg nicht einschätzen, ob das, was ich geschrieben habe, gut oder schlecht ist. Ich weiß nicht, ob die Geschichte, die ich zu erzählen versuche, ansprechend erzählt ist und ob meine Welt interessant ist.
Es gibt hier nur einen kleinen Trick, den ich anwenden kann, und das ist die Texte ruhen zu lassen. Wenn Zeit vergeht, schwindet meine Erinnerung daran, wie es war, die Geschichte zu schreiben und die Ideen, Stimmungen und Hintergründe, die ich im Moment des Schreibens präsent hatte, verblassen. Dann kann ich meine Geschichte lesen, als würde ich sie das erste Mal lesen, aber bis dahin sind Wochen vergangen und wenn ich versuche jeden Tag zu schreiben, dann merke ich, dass ich tausende Wörter tief in einer Geschichte stecke, die ich von Anfang an hätte anders erzählen sollen.
An diesem Punkt stehe ich jetzt.
Was bleibt mir also? Was soll ich nun tun?
Die Antwort ist einfach. Ich fange noch einmal von vorne an! 🙂
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